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~ Where She Went ~

Es hat natürlich doch etwas länger gedauert, bis ich nach „If I Stay“ endlich auch das mit Spannung erwartete Sequel „Where She Went“ gelesen habe – aber die Vorfreude hat sich in jedem Fall gelohnt. Drei Jahre sind vergangen seitdem Mia nach einem schweren Unfall, bei dem ihre Eltern und ihr Bruder ums Leben gekommen sind, aus dem Koma erwacht ist, nur um kurze Zeit später ihrer Heimat und Adam, ihrer großen Liebe, den Rücken zu kehren. Inzwischen ist Adam ein gefeierter Rockstar, doch der Ruhm bedeutet ihm längst nichts mehr – er ist vielmehr zu einer Zerreißprobe geworden, der er sich nur noch durch Zigaretten und Medikamente gewachsen sieht. Innerlich leidet er nach all der Zeit noch immer darunter, dass Mia damals einfach sang- und klanglos aus seinem Leben verschwunden ist. Doch eines Abends führt das Schicksal die beiden noch einmal zusammen und im Laufe einer langen Nacht tasten sie sich über freundschaftlich-platonischen smalltalk schließlich vor zu jenen Fragen, die noch immer zwischen ihnen stehen…

Obwohl ich es mir schwerlich hätte vorstellen können, war „Where She Went“ nicht minder bewegend als der Vorgänger „If I Stay“. Denn Gayle Forman schickt ihre Leser erneut auf eine emotionale Achterbahnfahrt, nur dass das spannungsvolle Wechselspiel zwischen Vergangenheit und Gegenwart dieses Mal aus Adams Perspektive geschildert wird. Man erfährt, wie er den Unfall und Mias anschließenden Genesungsprozess erlebt hat, wie sein Leben nach der Trennung immer mehr aus den Fugen geraten ist und wie nah er inzwischen am Abgrund steht. Und die Tatsache, dass man Adam währenddessen zugleich als eine verzweifelte, innerlich zerrissene Persönlichkeit kennenlernt – halb bad boy, halb verlorener Junge –, macht seine Geschichte um so tragischer.

Auch Mia hat sich verändert, sie ist erwachsener geworden und hat für sich einen Weg gefunden, mit dem Verlust ihrer Familie umzugehen. Dank Gayle Formans ausgewogener Erzählweise kann man ihre Beweggründe für den Bruch mit ihrem alten Leben auch durchaus verstehen, doch durch die veränderte Perspektive fühlt und leidet man natürlich besonders stark mit Adam. Denn während für Mia die Musik jene Leere gefüllt hat, die der Verlust ihrer Familie hinterlassen hat, ist für Adam die Musik selbst zu einer Leere geworden, an der er zu zerbrechen droht:

„The music is the void. And you’re the reason why.“

~ Fazit ~

„Where She Went“ steht seinem Vorgänger in nichts nach. Die Perspektive mag eine andere sein, doch das verleiht dieser bittersüßen Liebesgeschichte nur noch mehr Tiefe.   

Titel: Where She Went
Autorin: Gayle Forman
eBook: 171 Seiten
Verlag: Dutton Books
ISBN: 978-1101476321

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