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~ Das kunstseidene Mädchen ~

Zwar stapeln sich bei mir inzwischen langsam aber sicher die Bücher, zu denen ich hier gern noch meine Leseeindrücke niederschreiben möchte, aber man muss sich ja hin und wieder auch Zeit für andere schöne Dinge nehmen, wie z.B. einen Theaterbesuch! Nachdem „Das kuntseidene Mädchen“ auch schon als Lektüre für unseren Lesekreis im Gespräch war, bisher aber immer ein anderer Titel das Rennen gemacht hat, kam es uns gerade recht, dass eine Inszenierung dieses Roman derzeit in den Kammerspielen läuft (aber nur noch bis 22. November).

„Das kunstseidene Mädchen“ erschien 1932 in Berlin und erzählt  tagebuch-artig die Geschichte der 18-jährigen Doris, die ein Glanz werden möchte, eine schöne und elegante Dame. Auf dem Weg dahin verschlägt es sie von ihrem beschaulichen Heimatort im Rheinland ins pulsierende Großstadtleben Berlins, wo sie sich durch allerhand Tricks und Liebschaften über Wasser zu halten versucht… Nur um am Ende festzustellen: „Auf den Glanz kommt es nämlich vielleicht gar nicht so furchtbar an.“

Regie bei dieser Inszenierung führt Kai Wessel, Haupt- (und einzige) Darstellerin ist Pheline Roggan. Diese spielt ihre Rolle allerdings so glänzend, dass sie die Bühne mit ihrer Präsenz auch ganz allein auszufüllen vermag. Und es war einfach faszinierend mitanzusehen, wie ihr Spiel changiert zwischen der Darstellung von Doris‘ – mitunter recht schnoddrig formulierten – Wünschen und Ängste, ihren Hoffnungen und ihrem herrlich bodenständigen Pragmatismus. Ein wunderbarer Theaterabend!

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